Ich habe die Katze im Verdacht. Die hinkende schwarze Katze, die kurz nachdem wir das Haus bezogen hatten, immerzu durch den Garten schlich und ums Haus. Zunächst habe ich mir nichts dabei gedacht. Auch keine Veränderungen festgestellt. Aber wenn ich jetzt darüber nachdenke, häufen sich die Indizien, dass es damals begonnen hat, dass immer mehr meiner Geduld zunächst unbemerkt verschwand. Ich frage mich, was sie damit anfängt, die Katze, mit den Unmengen an Geduld, die sie mir nach und nach entwendet hat. Ob sie jetzt glücklicher ist, erfolgreicher, ausgeglichener? Oder ebenso auf der Suche nach einem verlorenem Gleichgewicht wie ich?
Sie muss sein. Hier ist sie auch. verleibt sich alles ein. Merkwürdig.
Hier trägt sie die Geduld nicht gleichmässig davon.
Nie von dort dort, wo sie im Übermaß vorhanden ist und es eventuell hilfreich wäre, wenn die hinkende schwärze Katze sich ihren Anteil nähme.
Dort wo die Geduld Veränderung blockiert- das wird liegen gelassen. Nur dort wo Geduld Veränderung ermöglichen würde, nur von diesen Orten räubert sie. Sie weiß was sie tut glaube ich.
Und was tut die Katze mit einem Stück Menschengeduld? (Der Text oben wäre ein prima Anfang einer Kurzgeschichte.)