Lesetagebuch “Umlaufbahnen” – Samantha Harvey

Ich lese Samantha Harveys Umlaufbahnen und merke erst später, als ich längst zu lesen aufgehört habe, wie sehr mich ihr Tonfall einhüllt, wie gut es tut, dieses Buch zu lesen, wie es mich tröstet und gewissermaßen aufhebt. Wie es in meiner Leseart viel weniger um den Orbit geht, darum über der Erde zu schweben, sondern um dieses Schweben selbst, um das Schweben zwischen Himmel und Erde, Leben und Tod, um Harveys existentielle Gedankenumlaufbahnen, denen ich lesend folgen darf. Überhaupt, die Art wie sie Parallelen herstellt zwischen der Erde und anderen Menschen. Einem ihrer Protagonisten legt sie z.B. folgende Gedanken in den Sinn: „Die Sterne sind unergründlich, aber die Erde ließe sich kennenlernen wie ein anderer Mensch, so wie er seine Frau ganz gründlich und zielstrebig kennengelernt hat. Mit einer Sehnsucht, die hungrig und egoistisch ist. Jeden Zentimeter der Erde will er genau kennen.“

3 thoughts on “Lesetagebuch “Umlaufbahnen” – Samantha Harvey

    1. meine “begeisterung” ist mittlerweile verflogen. ich war ja, als ich das schrieb, noch ganz am anfang der lektüre, und abends im bett, hatte ich wirklich dieses gefühl, das ich beschrieben habe. inzwischen habe ich über die hälfte gelesen und denke, dass es zumindest gut ist, dass das buch recht kurz ist, denn dieser ton lässt sich auch gar nicht so lange aushalten, er nutzt sich ab. danke für den link zu klaus nüchtern, ich werde das lesen, wenn ich selbst das buch zu ende gelesen habe.

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