Die Idee ein kleines Wörterbuch der Befindlichkeiten zu schreiben, hat eine ganz eigene Dynamik bekommen. Zunächst einmal die Überraschung wie sich nahezu jeden Tag eine Vielzahl neuer Befindlichkeiten wie von selbst auf meiner Liste einfindet, dabei dachte ich anfangs, es würde sicherlich schwierig ausreichend viele Begriffe zu finden, 100 davon würde ich ganz sicher nicht zusammen tragen können. Ich startete sogar eine kleine Umfrage, weil ich nicht glaubte, die Aufgabe allein bewältigen zu können. Jetzt habe ich längst mehr als 100 Befindlichkeiten zusammengetragen und könnte aus diesem Pool wählen, aber andauernd fallen mir neue ein, von denen ich denke: wie konnte ich gerade die übersehen, hätte nicht dieses Gefühl gerade mir als allererstes in den Sinn kommen müssen? Die anfängliche Furcht vor dem Mangel ist also schnell einer großen Fülle, Überfülle beinahe, gewichen.
Während ich damals, im letzten Jahr und noch bei WordPress, die 100 Worte in 100 Tagen nach einer klaren Ordnung geschrieben habe, mit Ermüdungserscheinungen zwischendurch, das gebe ich zu, aber ohne jemals am Konzept zu rütteln, bin ich dieses Mal hin- und hergerissen, ob ich einfach etwas schreibe zu den Begriffen, ausufernd einmal und spielerisch z.B. indem ich ein Akostrichon schreibe, Zitate sammle, die zum jeweiligen Begriff passen, oder ob ich nicht doch wieder diese strenge Form einhalten soll. Aber, denke ich mir, warum soll ich mich denn entscheiden, warum nicht einfach so schreiben, wie es gerade in dem Moment passt. Schließlich ist das hier mein Blog und kein Auftrag. Es wird hier also Befindlichkeiten in der einen und anderen Form geben, ganz sicher auch in den 100 Worten, weil diese Begrenzung sich einfach sehr bewährt hat für mich, weil sie dazu zwingt auf den Punkt zu kommen, weil die Entscheidung für genau 100 Worte manchmal erstaunliche Transformationen an einem Text erforderlich macht und mich letztendlich selbst überrascht. Es wird Entwicklungen geben und Stillstände, Rück- und Fortschritte, Langeweile und Aufregung und auf jeden Fall in den nächsten Tagen ganz viele Befindlichkeiten.
Wie toll. Ich freue mich darauf. 100 Worte in 100 Tagen habe ich sehr gerne gelesen. Jedes einzelne.
Vielen Dank. So als Sammelsurium hat es ja schon angefangen. Aber du meinst die 100 Worte, oder? Die stehen tatsächlich noch aus.