Meine Sätze werden kürzer.
Ich schmücke nichts aus, außer meiner eigenen Traurigkeit. Außer meiner Sprachlosigkeit, die unbeholfen wächst.
„Die Wortnot als Freiheit“ schreibt Dorothea Grünzweig.
Wenn ich nach Hause komme / wird es kein Zuhause mehr geben. Ernst F. Steffen. Seit langer Zeit Gedichte, die mir wieder in Erinnerung rufen, warum ich angefangen habe, Gedichte zu lesen.
Manche Dinge verstehe ich schweigend, andere nur schreibend.
Ich lese Bard Torgensen und fühle mich aufgehoben. In diesem doppelten Sinn. Ich spüre regelrecht, wie sehr mir das Lesen gefehlt hat, wie sehr ich mich selbst beraubt habe. Die lange Zeit, als ich nicht lesen konnte und wollte, war als hätte ich mir selbst das Zuhause gestohlen, als hätte ich mich selbst immer wieder vor die Tür gesetzt. Es ist als würde Bard Torgensen mich kennen, mich und meine Mutter und unseren Wahnsinn.
Feige, lese ich und weiß plötzlich was die Antwort ist, auf die Frage wer ich bin. Feige. Die verkörperte Feigheit. Ein zum Fragezeichen gebogener grader Strich, gekrümmt durch die Kraft der Feigheit.
Oder eine andere. Auch diese Mögllichkeit schlägt Torgersen vor. Auch diese Möglichkeit öffnet Räume, in denen ich stehe. In der Ecke, ganz klein, oder raumfüllend von der Decke hänge.
Danke für die Inspirationen. ich freue mich immer sehr bei dir mitlesen zu können. Es sind so besondere Texte