Am Abend ist der Tag unwirklich geworden. Die frühe grüne Frische abgelöst durch einen Wolkenbruch und fernen Donner.
Was gleich bleibt, ist meine Ungeduld. Man könnte denken, dass ich das gerade Gelernte anwenden kann. Also die Erfahrung, dass sobald ich ein Projekt beginnen möchte, erst einmal alles dermaßen chaotisch ist, dass ich nichts lieber tun würde als aufzugeben. Dass dieses Gefühl sich aber nach zwei, drei Tagen Beharrlichkeit legt, und sich schließlich nach unbestimmt vielen weiteren Tagen fast von selbst eine Struktur, eine Ordnung ergibt.
Was vielleicht nur ein Zufall ist, vielleicht aber auch so etwas wie ein kleiner Fingerzeig, ist die Tatsache, dass ich vor zwei Tagen bei Simone Scharbert gelesen habe, wie sie über die Ordnung der Dinge von Foucault schreibt, und dann gestern beim allgemeinen Ausmisten und Aufräumen tatsächlich Kopien von Foucault gefunden habe. An diesem Buch „Die Ordnung der Dinge“ bin ich damals im Seminar während meines Studiums gescheitert. Jetzt frage ich mich, ob ich es heute verstehen würde. Und fange an zu lesen.
„Ordnung und Geduld“ – das ist eine sehr feine anspielung, finde ich …