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Es war 6.45 Uhr als meine Mutter erneut in mein Leben trat. Sie war zerbrechlich und durchsichtig. Sie legte sich um mich wie ein Mantel, der mich wärmte aber gleichzeitig einengte. Wir müssen reden, dachte ich und schon war sie wieder verschwunden. Dieser Vorgang wiederholte sich. Er wiederholte sich Tag für Tag und ich wurde zunehmend ratloser. Hör auf diese übersinnlichen Podcasts zu hören, sagte Jule. Geh einfach über deine Grenzen hinaus sagte mein Sohn. Hüte die kleine Flamme, sagte D., und Frau M. sagte, ich müsse eine Entscheidung treffen.

Ich erinnerte mich, wie ich das erste Mal in einer psychosomatischen Kur war, ich nahm das erste Mal an einer Gruppentherapie teil. Es ging um Entscheidungen und die Therapeutin sagte: Eine Entscheidung für etwas ist immer auch eine Entscheidung gegen etwas anderes. In diesem Moment hatte ich das Gefühl, nie wieder eine Entscheidung treffen zu können.

Von meinem Traum erinnere ich mich lediglich an eine atemberaubend schöne Landschaft.

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