Zu früh

Heute morgen habe ich mitgezählt wie häufig hintereinander die Tauben ihr monotones Guh-hu-ru rufen. Als ich auch mit dieser Methode nicht wieder einschlafen konnte, bin ich aufgestanden. Immerhin ging die Sonne schön auf und es ist angenehm kühl.

Bereit für die erste volle Arbeitswoche bin ich nicht. Und das liegt nicht nur am fehlenden Schlaf.

Knausgards Wölfe im Ewigkeitswald habe ich jetzt jedenfalls ausgelesen. Am Ende des zweiten Bandes hat er also eine Ärztin, einen Bestatter, einen Philosophen und mehrere verstorbene Personen, die eine Rolle für die noch Lebenden spielen. Das ganze liest sich wie eine Serie auf Netflix. Keine große Sprachkunst aber durchaus fesselnd, und mit wirklich interessanten Informationen über Experimente zur Lebensverlängerung und andere Absurditäten.

In einem ganz anderen Buch, von einer ganz anderen Autorin steht ein Satz, der mich gerade unendlich traurig macht. In Splitter schreibt Leslie Jamison: „Als meine Mutter aus Kalifornien einflog, saß ich auf dem gestärkten Laken und hielt mein Baby, und meine Mutter hielt mich, und ich weinte hemmungslos, weil ich endlich begriff, wie sehr sie mich liebte, eine Gnade, die kaum zu ertragen war.“

Alles was ich sonst erzählen könnte ist zu privat für dieses Medium.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert