Den Geburtstag meiner seit Jahrzehnten toten Mutter habe ich wohl noch nie so sehr auf sie ausgerichtet verbracht, wie in diesem Jahr. An diesem 06. März. Wie immer habe ich Blumen gekauft und ans Grab gebracht. Ihr schon dort erzählt, dass ich heute Abend auf der großen Bühne der Stadtbibliothek einen Text, den ich ihr gewidmet habe, der überhaupt nur von ihr handelt, vorlesen werde.
Das war nur möglich, weil mein wundervoller Verleger, der ja auch selbst großartig schreibt und spätestens seit dem Preis der Leipziger Buchmesse eine scheinbar nie endende Lesereise angetreten hat, endlich auch von meiner Stadt eingeladen worden ist, und mich auf die Bühne holte, mir den Raum gab ein paar Texte zu lesen. Als ich dann erzählte, dass ich diesen Text jetzt und hier nicht nur darum lese, weil in „Unser Deutschlandmärchen“ die Mutter die heimliche Heldin ist, sondern auch, weil meine Mutter heute Geburtstag hat, hat sie sogar Applaus bekommen.
Jetzt wüsste ich wirklich gerne, ob irgendetwas von diesem großen Raum, den ich ihr gegeben habe, den ich mit anderen geteilt habe, bei ihr angekommen ist, in welchem Zustand auch immer. Weil ich an diese Verbundenheit glaube, mit den Menschen, die uns viel bedeutet haben. Weil ich glaube, dass diese Verbundenheit weiterlebt, bis ich selbst gestorben sein werde.
@muetzenfalterin (♡) Ich bitte meine Mutter manchmal um ein Zeichen und oft kommt dann etwas. Wenn wir gestorben sein werden werden wir unsere Mütter im Himmel wieder sehen.
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