Lesetagebuch – Die Rebellion der Liebenden (6)

Wer die Kontrolle darüber aufgibt, was am Ende herauskommen soll, versteht, dass es nicht darum geht, im Außen fündig zu werden, sondern ins Innere als Paradies zurückzukehren – er muss sich, so schreibt es einmal Thomas Merton, selbst wiederfinden, seine Würde retten, wieder zur Besinnung kommen. Zu sich selbst zurückkehren. Dort sein, wo der Anfang der Punkt in einem Kreis ist, der mich mit mir und mit anderen Menschen verbindet.“

Denn Ohnmacht ist eben nicht das Gegenteil von Kontrolle. Vielmehr ermöglicht das Loslassen, die Akzeptanz, dass ich Dinge nicht kontrollieren und lenken kann, eine Freiheit, eine Offenheit dafür, zu erkennen, was wirklich ist. Wenn ich keine Erwartungen habe, was mein Gegenüber antworten und tun wird, kann ich mich einlassen auf das Wesen mit dem ich spreche, vielleicht können wir uns miteinander verbinden.

Alles lebendige scheint ein Kreis zu sein, der Kreislauf der Zeit, das Leben, unsere Erfahrungen. Ein Kreis, der deformiert wird, wenn wir versuchen ihn festzuhalten, ihn nach unseren Vorstellungen zu formen.

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