Manchmal nehme ich Schlaftabletten. Weil ich einfach keine Geduld mehr habe, noch weitere Stunden wach zu liegen und einfach nicht einschlafen zu können. Ich freue mich jeden Tag über jede Stunde Schlaf. Ich habe keine Angst mehr, etwas zu versäumen. Stattdessen habe ich Angst davor, nicht genug Schlaf zu bekommen. Immer wieder sehne ich mich nicht danach, gut ausgeruht zu erwachen, sondern möglichst lange bewusstlos zu sein. Nicht entscheiden, nicht handeln, nicht einmal denken zu müssen.
P. war hier, wir haben gemeinsam gegessen. Ich habe all die Dinge gemacht, die ich für mich allein nicht mache, ich habe ein Dessert gemacht, ich habe Salat gemacht. Ich habe viel gefragt. Er hat bereitwillig geantwortet. Dann ist er wieder gefahren. Morgen zieht er endgültig aus. Innerhalb von nur einem halben Jahr sind dann beide Kinder ausgezogen und wir bleiben allein in dem Haus mit zwei unbewohnten Zimmern zurück. Ich bin traurig. Dabei sage ich mir, dass es ein großer Unsinn ist, traurig zu sein. Weil es nämlich eigentlich schön ist, dass ich das miterleben darf, wie mein Kind selbstständig wird, wie es ein eigenes Leben aufbaut. Meine Mutter hat das nicht erlebt. Ich hatte einen Mietvertrag, wäre aber erst im Monat nach ihrem plötzlichen Tod ausgezogen.
Ich denke heute fest an euch. Möge alles gut gelingen. Abnabelungen sind nie einseitig, sie betreffen beide Seiten. 💜
Noch ein Test