Das Ende des Kapitalismus – Ulrike Herrmann

Die Welt geht zu Grunde, alle wissen es, die Fakten liegen auf dem Tisch. Aber es passiert nichts.
Herrmanns These anlässlich dieses verheerenden Tatbestandes: Klimaschutz ist nur möglich, wenn wir ein neues Wirtschaftssystem etablieren. Wenn wir uns mit dem zwangsläufigen Ende des Kapitalismus, der unser Leben weit über den wirtschaftlichen Aspekt hinaus bestimmt, auseinandersetzen.
Das Bemerkenswerte an diesem Buch ist, dass es eine mögliche Lösung präsentiert. Aber bevor Herrmann zu diesem Lösungsansatz kommt, räumt sie mit einigen Mythen über den Kapitalismus auf.

„Es liegt nahe zu glauben, dass der Kapitalismus zwingend auf Ausbeutung beruht“, schreibt Herrmann und widerlegt dann sehr plausibel und anschaulich, dass diese Annahme ebenso falsch ist, wie die Überzeugung, dass „man nur reich sein kann, wenn andere arm sind.“ Doch dahinter verbirgt sich ein fundamentaler Denkfehler den schon Adam Smith 1776 aufgespießt hat.“ Smith schreibt in „Wohlstand der Nationen“: „Eine Nation, die durch den Außenhandel reich werden will, kann dies am ehesten erreichen, wenn auch alle ihre Nachbarn reiche, fleißige und kaufmännische Nationen sind. Eine große Nation, die auf allen Seiten von wandernden Wilden und armen Barbaren umgeben ist, kann zweifellos Reichtum erlangen, indem sie ihre eigenen Länderreien bewirtschaftet und den Binnenhandel fördert, aber nicht durch Exporte.“
Es ist vielmehr so, dass der Kapitalismus viel besser als sein Ruf ist, er hat Wohlstand und Wachstum erzeugt, auf dessen Grundlage die Demokratie möglich wurde. Das Problem ist, dass er unentwegtes Wachstum braucht, um sich zu stabilisieren. „Der Kapitalismus folgt also der Logik der Krebszelle. Er muss unaufhörlich wachsen und zerstört damit erst seine Umwelt – und dann sich selbst.“

Herrmann zeigt auf, dass auch das vielfach als Lösung propagierte „grüne Wachstum“ nicht funktionieren kann. Das hat vielfältige Grunde, die bekannt sind, dennoch verschließt die Gesellschaft und auch die Politik gerne die Augen davor und spricht zur Beruhigung aller weiter von der Möglichkeit eines nachhaltigen „grünen“ Wachstums. Die einzige Lösung, davon ist Herrmann überzeugt, liegt aber im Schrumpfen. Als Vorbild dient ihr hierbei die britische Kriegswirtschaft von 1939. Laut Herrmann ist dieses Modell alternativlos.

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